Grundschule Schwarzenbruck: „Fairtrade School“

SCHWARZENBRUCK – Als erste Grundschule im Landkreis und als zweite Bildungseinrichtung neben dem Leibniz-Gymnasium Altdorf erhielt die Grundschule Schwarzenbruck die Auszeichnung als „Fairtrade School“. Mit vielen Gästen feierten Kinder und Kollegium in der Bürgerhalle ihre Zertifizierung.

„What have we done to the world? What about us?“, singt Michael Jackson im „Earth Song“, den die Tanz AG für ihren Auftritt gewählt hatte. „Was ist mit uns? Was für eine Schule wollen wir sein?“, hatte sich auch das Lehrerkollegium der Schwarzenbrucker Grundschule gefragt, als es darum ging, ein neues Schulprofil zu entwickeln, erzählt Rektorin Sabine Dannich. Die Lehrer diskutierten in der Lehrerkonferenz, die Schüler in den Klassen und stellten fest, dass ihnen allen eines gleichermaßen wichtig ist: Fair miteinander umzugehen. Als neues Schulmotto wählten sie: „Fair denken – fair handeln!“

Fair handeln, Fairtrade, umfasst den Einkauf fairer Produkte ebenso wie einen respektvollen Umgang miteinander. „Was uns an diesem Motto gefiel: Jeder kann seine Stärken einbringen“, sagte Dannich. Die Schulleiterin dankte allen, die die Schule auf ihrem Weg unterstützten: der Nürnberger Land Tafel, der Rummelsberger Diakonie, dem Foto- und Videoclub, ihrem Vorgänger Rainer Sturm, ihren ehemaligen Kollegen aus Diepersdorf, Volkmar und Bärbel Weinhold, Bürgermeister Bernd Ernstberger und der Steuergruppe der Gemeinde Schwarzenbruck.

Alle wollten dabei sein
Im September 2015 erhielt die Gemeinde Schwarzenbruck das Fairtrade-Siegel, im Oktober 2015 machte sich die Schule auf den Weg. Aus der Klassensprecherversammlung, in der das Ziel gefasst wurde, ging die Steuergruppe hervor – „Alle wollten dabei sein.“ – unterstützt durch Cordula Renner (Agenda 21 und Steuergruppe der Gemeinde), Sabine Faber (Lehrerin und Steuergruppe der Gemeinde) und Sabine Dannich.

Niklas Horn und Maja Stach erklärten in einem fabelhaft vorgetragenen Rollenspiel, was Fairtrade denn eigentlich genau bedeutet, und alle Kinder der Steuergruppe berichteten, was konkret an ihrer Schule fair ist: Schulhefte, Büromaterial, Stofftaschen, die Zusammenarbeit mit dem „Fairen Jakob“, Schulfeste mit fairen Bio-Bratwürsten und Obstspießen und der Kaffee im Lehrerzimmer, das Thema Fairtrade im Unterricht und in einer Rallye durch die Schule.

Ganz wichtige Sache
„Ich halte es für eine ganz wichtige Sache, dass ihr Kinder faires Handeln lernt und weiter tragt„, sagte Bürgermeister Bernd Ernstberger. „Ich freue mich, was sich hier in meiner Heimatgemeinde tut“, sagte der stellvertretende Landrat Norbert Reh.

„Wenn man sich den Weg der Schule ansieht, versteht man, dass hinter Fairtrade etwas ganz Wichtiges steckt“, sagte Schulamtsdirektor Gerald Klenk. „Alles Gute“, wünschte Frank Braun vom Eine-Welt-Netzwerk Bayern.

Die Schwarzenbrucker Grünen spendeten jeder Klasse der Schule einen fair gehandelten Fußball und wünschten „fair play“. Ihre Glückwünsche überbrachten auch Helmut Schleif vom Fairen Jakob in Feucht , Cordula Renner von der Steuergruppe und Patrick Elstner vom Elternbeirat. Dann war der Moment der Zertifizierung gekommen: George Levy Meister, Referent von Transfair in Köln, dem Verein, der die Kampagne ins Leben gerufen hatte, überreichte die Urkunde. „Ihr habt die Kriterien hervorragend umgesetzt“, gratulierte er. „Eine tolle Sache, es gibt noch viel zu tun.“ 98 Schulen in Bayern erhielten bislang das Siegel „Fairtrade School“.

 Julian Hornung

Quelle: Der Bote | N-LAND