Was sind Fairtrade-Towns?

Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Und das nicht ohne Grund, denn das Thema fairer Handel liegt im Trend: In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen.

Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Quelle: FairTrade Town

 

Die fünf Kriterien

Für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln.

1. Ratsbeschluss

Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des Ober-/Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt.

2. Steuerungsgruppe

Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

3. Fairtrade-Produkte im Sortiment

In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl der Kommune.

4. Zivilgesellschaft

Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair z. B. der Kampagne Fairtrade-Schools.

5. Medien

Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town.

 

Denken und handeln

Fair und schonend

Die Produktionsbedingungen für anerkannt fairen Handel schreiben gewisse Mindeststandards vor. Nicht nur bei den Preisen, auch beim Umweltschutz.

Fair und sozial

Über die tägliche Einkaufsentscheidung stimmt jeder einzelne Verbraucher darüber ab, wie und was produziert wird.

Fair und gesund

Fairer Handel achtet auch auf die Gesundheit der Menschen vor Ort. Damit sich Arbeiter und Bauern nicht akut oder schleichend vergiften, wird z. B. bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln das Tragen von Handschuhen und Schutzanzügen vorgeschrieben.

Fair und angemessen

Beim weltweiten fairen Handel erhalten die Erzeuger einen vertraglich vereinbarten Mindestpreis. Dieser liegt über dem Weltmarktpreis und deckt die Produktionskosten.